Wir gratulieren Udo
Später Start mit dem Traumberuf
Udo Higgelke ist seit 25 Jahren im Allwetterbad
In diesem Februar blickt Udo Higgelke auf 25 Jahre im Allwetterbad zurück. Als Kind war das damalige Freibad sein zweites Zuhause. An die Wochenenden mit seinen Eltern, Kartoffelsalat und Würstchen im Bad erinnert er sich gerne. Mit 37 Jahren kam er spät zu seinem „Traumberuf“. „Die Zeit ist schnell vorbei gegangen“, stellt der Fachangestellte für Bäderbetriebe fest. Er sieht das Jahr in Etappen: „Erst kommen die Gäste mit ihren guten Vorsätzen, dann feiern die Jugendlichen ihre Pool-Party und schon ist der Sommer da. Wenn wir die Halle auffahren, dann ist das quasi ein anderes Bad.“
Nach diesem Sommer ist Schluss. Der 62jährige hat seine Jahre voll. Mit 15 Jahren begann seine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur. Nach der Bundeswehr zog es ihn in den Tiefbau, wo er als Baumaschinenführer tätig war. Mit Mitte 30 suchte er einen Neu-Anfang und begann eine Umschulung im Hallenbad Hambergen. Als dies für den Umbau geschlossen wurde, beendete er seine Umschulung im Allwetterbad.
Udo Higgelke ist heute noch dem damaligen Stadtwerke-Chef Heiner Grotheer äußerst dankbar: „Der hat viel für mich getan, er hat mir den Weg geöffnet. Nach meiner Prüfung habe ich sofort einen Vertrag erhalten.“ Sein Fazit hat er bereits gezogen: „Ich kann Ende September sagen: ich habe alles richtiggemacht.“
Gerne erinnert sich der Kreisstädter an die Schwimmkurse für Erwachsene: „In den Kursen hatten wir zig verschiedene Nationalitäten, die alle wunderbar miteinander klargekommen sind. Sie hatten alle ein gemeinsames Ziel.“ Engagiert war er auch bei den Schwimmkursen für die acht- bis zwölfjährigen Kinder, welche beim Schulschwimmen „auf der Strecke geblieben sind“. Hier nahm er ihnen Stück für die Stück die Ängste vor dem tiefen Wasser. Nach 25 Jahren freut sich der erfahrene Kursleiter, „dass meine ersten Schwimmkurs-Kinder heute als Eltern mit ihren Kindern zum Anfängerschwimmkurs kommen.“
Auf viele Eltern von heute blickt er kritisch: „die schauen des Öfteren auf ihr Handy und haben ihre Kinder nicht mehr so im Blick.“ Und bei den Kindern sieht er motorische Mängel: „Denen fehlt das freie Spielen und Toben. Das wirkt sich auf unsere Schwimmkurse aus. Die 15 Stunden beim Anfängerkurs müssen heute voll genutzt werden. Die Zeit brauchst du.“
Den Lauf der Zeit spürt Higgelke auch bei den Stammgästen: „Ich habe unheimlich viele nette Menschen hier kennengelernt und gerne mit ihnen am Beckenrand geschnackt. Die wollten einfach mal was loswerden. Die sterben uns leider weg.
Insgesamt ist Udo Higgelke schon über 55 Jahre mit dem Schwimmbad von Osterholz-Scharmbeck verbunden. Erst als Kind im Freibad, dann beim Schul-schwimmen in der „Mobby-Dick-Halle“ und nun als langjähriger Angestellter. Am Wandel der Bäder war er ganz dicht dran: „Das ich hier mal 25 Jahre verbringe, habe ich damals nicht gedacht.“